(Presseerklärung der Arbeitsgruppe Dialog, 15.03.2016)
Die „AG Dialog“ der Bürgerinitiative „Brücken schaffen“ gibt seit Herbst 2015 Politikern verschiedener Parteien die Möglichkeit, ihre Meinung und konkrete Handlungsvorschläge zur aktuellen Flüchtlings- und Migrationspolitik vorzustellen. Im Anschluss sind die Bürger jeweils zu einer offenen Diskussion nach der Fishbowl-Methode eingeladen, um ihre – mitunter konträren – Positionen respektvoll auszutauschen, andere Meinungen besser zu verstehen und den Politikern Anregungen und Wünsche mitzugeben.

Es fanden bereits drei Dialogrunden mit Vertretern der SPD (Susann Rüthrich), der FDP (Robert Malorny) und vom Bündnis 90/Die Grünen (Stephan Kühn) statt. Diese Veranstaltungen wurden durch einen Moderator der Landeszentrale für Politische Bildung moderiert.
Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es nicht, den jeweiligen Parteien einfach eine Plattform zu bieten, sondern mit denjenigen Menschen, die sonst schwer zu erreichen sind, ins Gespräch zu kommen und sie zu einem fairen und sachlichen Dialog zur aktuellen Flüchtlings- und Migrationspolitik anzuregen, zumal unsere Gesellschaft darüber inzwischen hoch zerstritten ist. Wir finden es unerträglich, dass Freunde, Nachbarn, Familienangehörige und Kollegen nicht mehr miteinander sprechen! Seit Pegida ist das Thema emotional hoch besetzt. Es geht uns also in der Veranstaltungsreihe um die Streit- und Diskussionskultur innerhalb der Zivilgesellschaft und zwischen „der Politik“ und „den Bürgern“.

Im Rahmen dieser Reihe sind weitere Dialoge mit der CDU (Michael Kretschmer) und der Linkspartei (Katja Kipping) geplant. Die Einladung an Frauke Petry (AfD) war in der Initiative „Brücken schaffen“ allerdings sehr umstritten. Viele Bürger stehen jedoch der aktuellen Asylpolitik skeptisch und ablehnend gegenüber. Diesen wollten wir signalisieren, dass wir bereit sind, ihnen zuzuhören und uns mit ihnen auseinanderzusetzen. Wir erhofften uns außerdem ganz besonders, dass auch die Kritiker der AfD bei einer solchen Veranstaltung gehört werden. Deshalb haben wir uns nach vielen langwierigen Diskussionen entschieden, Frauke Petry als Vertreterin der AfD einzuladen.

Im Zuge der Erarbeitung eines Konzepts zur Sicherung der Veranstaltung wurde jedoch klar, dass die Umsetzung eines solchen Konzepts gemäß den Anforderungen und gültigen Standards für uns aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht umsetzbar ist. Daher musste diese Veranstaltung abgesagt werden.